Am Freitag, den 04.10.19, war es für 32 Mitglieder der Jugendfeuerwehr Kaltenkirchen wieder soweit. Das alle zwei Jahre stattfindende Berufsfeuerwehrwochenende stand an, bei dem der Nachwuchs ein Wochenende wie bei der Berufsfeuerwehr verbringt und Ausbildung betreibt sowie Einsätze unterschiedlichster Art abarbeitet.
Pünktlich um 16.00 Uhr saßen alle Jugendfeuerwehrkinder und die Ausbilder im großen Raum und warteten auf den Start. Nach dem Bettenaufbau wurde die Fahrzeugeinteilung auf insgesamt fünf Fahrzeuge bekanntgegeben.
Etwa zwei Stunden nach dem Beginn ertönte dann zum ersten Mal der Alarmgong für den Nachwuchs. Das erste von den insgesamt fünf Fahrzeugen musste zu einem Kleinfeuer ausrücken. Kurz darauf erfolgten in kurzen Abständen auch Alarme für die anderen Fahrzeuge. Verteilt über das gesamte Stadtgebiet mussten mehrere kleinere Einsätze abgearbeitet werden.
Nach dem das Abendessen gemeinsam eingenommen wurde, kam die dänische Jugendfeuerwehr mit zehn Kindern und drei Ausbildern sowie ihrem Löschgruppenfahrzeug am Feuerwehrhaus an. Nachdem auch die Dänen etwas gegessen und sich eingerichtet hatten, kam es im Laufe des Abends immer wieder vereinzelt zu Einsätzen, bei welchen die Jugendfeuerwehrmitglieder aus Kaltenkirchen und Dänemark Hand in Hand arbeiteten und gemeinsam die Einsätze meisterten.
Gegen 23.30 Uhr kam es für ein Fahrzeug, welches sich auf der Rückfahrt zur Feuerwache befand, zu einem Folgeeinsatz. Eine Person wurde in einem Waldstück bei Kaltenkirchen vermisst. Als das Fahrzeug an der Einsatzstelle ankam, stellte sich schnell heraus, dass die Kräfte und Mittel vor Ort nicht ausreichten. Daraufhin wurde ein sogenannter Vollalarm ausgelöst, sodass alle Fahrzeuge, nachdem sie ihre laufenden Einsätze abgearbeitet hatten, der neuen Einsatzstelle zugeordnet wurden.
Als alle Kräfte eingetroffen waren, wurde mit der Personensuche begonnen. Sie konnte dank der guten Zusammenarbeit innerhalb kurzer Zeit gefunden werden.
Nachdem gegen ca. 01.00 Uhr die Nachtruhe eingeläutet wurde und alle Kinder im Bett lagen, ertönte ein letztes Mal für diesen Tag der Alarmgong und es ging zu einem Lagerhallenbrand. Vor Ort wurde eine starke Rauchentwicklung im Inneren des Gebäudes sowie Flammen aus dem Dachbereich festgestellt. Zügig wurde eine Wasserversorgung für die Löschgruppenfahrzeuge aufgebaut. Im Anschluss wurde das Feuer mit Hilfe mehrerer Trupps, welche mit C-Strahlrohren zur Wasserabgabe ausgerüstet waren, erfolgreich bekämpft.
Um ca. 02.00 Uhr waren alle Fahrzeuge wieder an der Feuerwache und die Kinder fielen glücklich aber erschöpft in die Betten. Der Rest der Nacht verlief ohne weitere Einsätze.
Am Samstag um etwa 07.00 Uhr wurden die ersten Kinder mit einem Einsatz geweckt. Kurz danach erfolgten auch die Alarme für die restlichen Fahrzeuge, sodass erneut über das gesamte Stadtgebiet verteilt mehrere Einsätze abgearbeitet wurden. Als das letzte Fahrzeug wieder eingerückt war, wurde gemeinsam gefrühstückt.
Nach dem Frühstück gab es eine neue Fahrzeugeinteilung, damit es nicht zu eintönig wurde. Nach dem Abwaschen und der Reinigung der Räume wurden kleinere Ausbildungseinheiten gemacht, hierbei wurde unter anderem der Umgang mit dem Teleskopgelenkmast geübt. Die Ausbildung wurde immer wieder durch das Ertönen des Alarmgongs unterbrochen und es mussten im Laufe des Tages mehrere Einsätze abgearbeitet werden. Um 16:20 musste die Theorieausbildung endgültig abgebrochen werden. Das Einsatzstichwort ,,Feuer Groß brennt Kirche” sorgte dafür, dass alle Fahrzeuge in unter einer Minute ausrückten. Noch während der Fahrt zum Einsatzort wurde durch die Leitstelle mittgeteilt, dass noch mehrere Personen im Gebäude vermisst wurden. Zeitgleich wurde die Personenrettung und die Brandbekämpfung von außen eingeleitet. Das Feuer, welches im rückwärtigen Dachbereich ausgebrochen war, konnte schnell bekämpft werden. Auch die vermissten Personen konnten durch drei eingesetzte Trupps im inneren der Kirche schnell gerettet werden.
Am Samstagabend gegen 23.00 Uhr kam es dann erneut zu einem größeren Einsatz, zu welchem alle sechs Fahrzeuge ausrückten. In einem Waldstück im Bereich Moorkaten war eine Person unter einem Baum eingeklemmt worden. Bei zunächst völliger Dunkelheit wurde diese gesucht. Nachdem die genaue Einsatzstelle ausfindig gemacht wurde, begannen die Trupps mit dem Aufbau von Stativen mit 1000-Watt Strahlern und den Fahrzeugeigenen Lichtmasten zum Ausleuchten der Einsatzstelle. Die restlichen Trupps begannen unter Zuhilfenahme von schwerem technischem Gerät mit der Befreiung der Person. In diesem Falle wurden die Hebekissen (Gummikissen, die mit Luft gefüllt werden und sich wie ein Ballon aufpusten) verwendet.
Sonntagmorgen wurden alle Kinder gegen 08.15 Uhr zu einem Gefahrguteinsatz mit beinhaltender theoretischer Ausbildung alarmiert.
Nach dem verspäteten Frühstück machten sich die Kinder bereits an das Aufräumen der Schlafräume, sodass um etwa 11.00 Uhr die für Sonntag eingeladene Jugendfeuerwehr Alveslohe begrüßt werden konnte.
Gegen 11.30 Uhr gab es dann die Abschlussübung auf dem Gelände einer Firma im Gewerbegebiet. Als Erstes wurden zwei Fahrzeuge mit dem Stichwort „Brandmeldeanlage hat ausgelöst“ alarmiert.
Vor Ort stellte sich heraus, dass ein Feuer in einer Halle ausgebrochen war, woraufhin Vollalarm für die Kräfte aus Kaltenkirchen, Dänemark und Alveslohe ausgelöst wurde. Nach der Erkundung durch den Einsatzleiter stellte sich heraus, dass eine Person auf ein Vordach geflüchtet war und zwei Personen unter zwei großen Paletten eingeklemmt waren.
Nach dem Eintreffen aller Kräfte wurden die Fahrzeuge einem Abschnitt zugeteilt. Über einen Leiterhebel konnte die Person schonend vom Dach gerettet werden. Die Verletzten, die unter den Paletten eingeklemmt waren, wurden unter Zuhilfenahme der Hebekissen befreit und anschließend betreut. Des Weiteren gingen mehrere Trupps zur Brandbekämpfung in das Innere der Halle vor. Von außen wurde währenddessen die Brandbekämpfung mit dem Teleskopmast und mehreren Strahlrohren vorgenommen. Nach einer kurzen Nachbesprechung, bei der es nur positive Kritik gab, wurde gemeinsam abgebaut und die Rückfahrt zur Wache angetreten.
Nach der Rückkehr zur Feuerwache wurden noch die Fahrzeuge, sodass alle 42 Kinder der Jugendfeuerwehren Kaltenkirchen und Dänemark um etwa 16:30 Uhr nach einem großartigen und einsatzreichen Wochenende nach Hause konnten.
Insgesamt sind die Jugendfeuerwehrkinder im Rahmen dieses Wochenendes zu 43 Einsätzen ausgerückt.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Freiwillige Feuerwehr Kisdorf, die uns aufgrund der großen Teilnehmeranzahl ihr Löschgruppenfahrzeug zur Verfügung gestellt hat.