13. AUGUST 1997
Einsatzprotokoll
Am 13. August 1997 um 16:32 Uhr wurde die Feuerwehr Kaltenkirchen mit der folgenden Meldung alarmiert:
Feuer, Kaltenkirchen, Lakweg, Lakwegschule, brennt Dachstuhl
Folgende Einsatzkräfte waren im Einsatz:
80/11, 80/19, 80/23, 80/32, 80/44/1, 80/44/2, 80/45, 80/52, 80/54, Kater 11, Kater 12, FF Alveslohe, FF Henstedt-Ulzburg, FF Kisdorf, FF Oersdorf, FF Winsen, ABC-Zug, Rettungsdienst, Polizei
Eckdaten des Einsatzes: | |
16:32 | Vollalarm für die FF Kaltenkirchen |
16:39 | Sirenenalarm für Kaltenkirchen |
16:39 | Rückmeldung vom Zugführer: Dach der Schule brennt im Vollfeuer, 2. Alarm auslösen |
16:39 | Es wird der 2. Alarm ausgelöst. Somit werden die Wehren Alveslohe, Henstedt-Ulzburg, Kisdorf, Oersdorf und Winsen alarmiert. |
16:47 | Alarm für den ABC-Zug (Erkundung) |
22:00 | Einsatzende für die Feuerwehr |
Einsatz Nr.: 122
Anzahl Einsatzkräfte: 271
Einsatzleiter: Jürgen
Presseberichte
Kaltenkirchen – Ein Großfeuer hat gestern am späten Nachmittag das Schulzentrum Lakweg in Kaltenkirchen zum großen Teil zerstört. Mehr als 100 Feuerwehrmänner aus neun freiwilligen Feuerwehren hatten den Brand knapp eine Stunde nach dem Ausbruch unter Kontrolle. Die Hälfte des Schulkomplexes wurde durch die Flammen vernichtet. Die andere Hälfte konnte durch den gezielten Löscheinsatz gerettet werden. Nach ersten Schätzungen entstand ein Schaden von mindestens drei Millionen Mark.
Das Feuer wurde offensichtlich durch unvorsichtige Handwerker bei Schweißarbeiten ausgelöst. Seit Tagen sind Baufirmen damit beschäftigt, die Dächer des Schulhauptgebäudes zu sanieren. Zum Zeitpunkt des Brandausbruches sollen die Handwerker allerdings schon Feierabend gemacht haben.
Pressebild:
Zeuge Timo Jarick, Mitglied der Jugendfeuerwehr von Tangstedt, sagte gestern Abend zur Norderstedter Zeitung: “Zuerst qualmte es nur oben im Dachbereich, dann aber schlugen plötzlich gewaltige Flammen aus dem Dach, und in rasender Geschwindigkeit hat sich das Feuer von der Mitte des Gebäudes bis zum Ende ausgedehnt.” Ein weiterer Zeuge: “Von Weddelbrook aus haben wir die riesige schwarze Qualmwolke gesehen.”
In der Tat: Fast eine Stunde, so berichteten zahlreiche Augenzeugen aus Kaltenkirchen, stand diese gewaltige schwarze Wolke über der Stadt. Brennende Dachpappe war die Ursache des schwarzen Qualms.
Einrichtungsgegenstände konnten aus dem brennenden Gebäude nicht mehr gerettet werden. Menschen hatten sich nicht in der Schule aufgehalten.
Bürgermeister Ingo Zobel, der sich noch während der Löscharbeiten zusammen mit Landrat Georg Gorrissen ein Bild vom Schadensumfang machte, sagte gestern abend gegenüber der NZ: “Da wird es wohl für viele Wochen für die Kinder Sonderferien geben.” Wo die 600 Kinder während der Aufbau- und Renovierungsarbeiten unterrichtet werden sollen, steht zur Zeit noch nicht fest. Zobel: “Wir werden einen Krisenstab bilden und dann Überlegungen anstellen.
Der Grundschulbereich des Schulzentrums am Lakweg wurde durch die Flammen und das Löschwasser am meisten in Mitleidenschaft gezogen. Die angrenzenden Räume der Haupt- und Förderschule ist durch die Einwirkung von Qualm und Ruß vorerst nicht zu benutzen.
Kaltenkirchens Wehrführer und Einsatzleiter Jürgen Wagner sagte: “Wir können froh sein, daß wir schnell an der Brandstelle waren und auch innerhalb von rund zehn Minuten weitere Wehren aus Ulzburg, Winsen, Götzberg, Henstedt, Schmalfeld, Alveslohe, Oersdorf und den ABC-Zug heranziehen konnten.”
Quelle: Hamburger Abendblatt, Norderstedter Zeitung
erschienen am 14. August 1997
Lakwegschule bei Großbrand erheblich beschädigt
Ein Feuer vernichtete gestern große Teile der Lakwegschule in Kaltenkirchen. Eine Mutter teilte kurz vor 16.30 Uhr Hausmeister Heiko Saggau mit, daß Flammen aus dem Dach schlügen. Der Hausmeister benachrichtigte daraufhin die Feuerwehr, die Großalarm auslöste. Als die Blauröcke eintrafen, brannte ein Teil des Daches bereits lichterloh. Ein dichter Rauchpilz stand über der Schule. In den Abendstunden bekam die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle. An der Lehranstalt werden zur Zeit Bauarbeiten erledigt. Ob sie der Grund für die Feuersbrunst waren, stand gestern bei Redaktionsschluß noch nicht fest. Auch über die Höhe des Schadens konnten noch keine Angaben gemacht werden. Zur Unglückszeit hielten sich keine Schüler mehr im Gebäude auf. Lediglich ein Klavierspieler wurde von Saggau informiert, das Gebäude zu verlassen. Rund 600 Jungen und Mädchen besuchen die Schule.
Quelle: Segeberger Zeitung
erschienen am 14. August 1997
20 Klassenräume nicht mehr nutzbar
271 Feuerwehrmänner im Brandeinsatz bei der Lakwegschule
2 Millionen Mark Schaden – Nachmittags Unterricht – Telefonhotline
691 Jungen und Mädchen aus Kaltenkirchen und den umliegenden Dörfern besuchen die Verbandsschule am Lakweg. Dort gibt es neben der Grund- auch eine Haupt- sowie eine Förderschule. Der Verein Tausendfüßler betreibt dort ferner eine betreute Grundschule.
Der Brand am Mittwoch nachmittag hat schweren Schaden angerichtet. Gestern vormittag zog Bürgermeister Zobel – er ist zugleich auch Vorsitzender des Schulverbandes Kaltenkirchen, der die Trägerschaft für die Lehranstalt inne hat – zusammen mit den Rektoren, Schulrat Dieter Brandt sowie Vertretern von Polizei und Feuerwehr Bilanz.
Keinerlei Beeinträchtigungen gibt es danach bei der betreuten Grundschule, so daß diese sofort wieder in Betrieb genommen werden kann.
Auch die Förderschule – die 70 Schüler in sieben Klassen besuchen – kam glimpflich davon. Zobel: “Hier gibt es keine Brand- oder Wasserschäden. Es wurde nur ein leichter Brandgeruch festgestellt.” Die Räume werden deshalb durchgelüftet und gründlich gereinigt.
In den neun Klassen der Hauptschule ist die Situation ähnlich. In beiden Schulen werden vor der Wiederinbetriebnahme, die für Dienstag vorgesehen ist, aber noch Luftuntersuchungen vorgenommen, um etwaige Belastungen auszuschließen.
Schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde die Grundschule. Hier muß ein neues Dach her, die Wasserschäden müssen beseitigt und die elektrische Fußbodenheizung überprüft werden. Das Mobilar wurde bis auf geringe Schäden nicht weiter in Mitleidenschaft gezogen.
Mit Hilfe von Schulrat Brandt wurde für die Grundschüler eine Übergangslösung gefunden. Sie werden die Räume der Grundschule Flottkamp besuchen – allerdings erst nachmittags. Die Kinder werden mit Bussen von der Lakwegschule hingebracht und auch wieder abgeholt.
“Ich kann mir denken, daß der Nachmittagsunterricht bei einigen Familien zu Schwierigkeiten führen kann, aber in Notsituationen muß improvisiert werden”, sagte Zobel. Die Stadt hat seit gestern eine Telefonhotline eingerichtet (Telefon: 04191/939412), wo er rund um die Uhr das Neueste über die Situation an der Lakwegschule zu erfahren ist.
Zobel hat angeordnet, daß das zerstörte Dach des beschädigten Gebäudeteils mit Planen abgedeckt wird, damit bei starkem Regen nicht zusätzliche Schäden entstehen. Zugleich wurde gestern und vorgestern ein Wachdienst beauftragt, um die vielen Neugierigen am Betreten der Schule zu hindern.
Der Bürgermeister lobte das umsichtige Handeln der Feuerwehren unter der Leitung von Kaltenkirchens Feuerwehrchef Jürgen Wagner. Die Blauröcke wurden am Mittwoch um 16.32 Uhr alarmiert. Eine Zeugin hatte Rauch aufsteigen sehen und Hausmeister Heiko Saggau benachrichtigt. Der sah die Flammen aus dem Dach schlagen und informierte die Feuerwehr.
Das erste Einsatzfahrzeug war bereits sechs Minuten später vor Ort. Unmittelbar darauf wurde Großalarm ausgelöst. 271 Feuerwehrkameraden mit 40 Fahrzeugen rückten aus Kaltenkirchen, Oersdorf, Winsen, Kisdorf, Henstedt, Ulzburg, Götzberg und Alveslohe an. Auch der ABC-Zug war vor Ort. Nach knapp einer Stunde war der Brand unter Kontrolle. Aber erst gegen 21.15 Uhr konnten die letzten Kaltenkirchener Feuerwehrleute abrücken. Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann am Fuß und mußte in das Kreiskrankenhaus Kaltenkirchen gebracht werden.
Quelle: Segeberger Zeitung
erschienen am 15. August 1997