22. AUGUST 2007
Am Mittwoch, den 22. August, zog eine Gewitterzelle mit Starkregen über das Kaltenkirchner Stadtgebiet. Noch während die Wassermassen auf Kaltenkirchen herunterregneten, wurde die Feuerwehr Kaltenkirchen ab 16:07 Uhr quasi im Minutentakt zu Unwettereinsätzen alarmiert. In den ersten 30 Minuten liefen 37 Einsätze in der Rettungsleitstelle in Norderstedt für die Kaltenkirchner Einsatzkräfte auf. Insgesamt verzeichnete die Leitstelle 91 Unwettereinsätze im Kreis Segeberg, von denen aber 70 auf das Kaltenkirchner Stadtgebiet entfielen.
Da die große Anzahl an Schadensstellen nicht von der Freiwilligen Feuerwehr Kaltenkirchen allein abgearbeitet werden konnten, wurden die Feuerwehr Oersdorf und das Technische Hilfswerk (THW) Kaltenkirchen hinzugezogen. Nachdem die Feuerwehren Bad Bramstedt und Henstedt-Ulzburg die Unwettereinsätze im eigenem Stadt- bzw. Gemeindegebiet abgearbeitet hatten, boten die Wehren ihre Unterstützung in Kaltenkirchen an. Dieses Angebot wurde durch die Kaltenkirchner Einsatzleitung dankend angenommen.
Einsatzschwerpunke waren unter anderem das Telekom-Gebäude im Brookweg, der gesamte Flottmoorring, das Gebiet um den Brookring und die Werner-von-Siemens-Straße.
Beim Gebäude der Telekom, in dem sich der Knotenpunkt für das Kaltenkirchner Telefonnetz befindet, konnte die Feuerwehr Kaltenkirchen und das THW verhindern, dass das Wasser in die Schaltanlagen lief.
Im Flottmoorring hingegen wurden etliche Keller und viele Tiefgaragen durch die Regenmassen überflutetet. Diese Einsatzstellen wurden durch die Feuerwehren Henstedt-Ulzburg und Oersdorf, aber auch mit Kaltenkirchner Feuerwehrkräfte abgearbeitet.
Ebenfalls waren der Brookweg, Brookring und die angrenzenden Straßen erheblich betroffen. Hier waren zahlreiche Keller voller Wasser.
In der Werner-von-Siemens-Straße hingegen stand die Straße etwa 30 bis 40 cm unter Wasser. Hier waren zahlreiche Fahrzeuge im Wasser stecken geblieben und wurden unter anderem durch Einsatzkräfte der Bad Bramstedter Feuerwehr befreit.
Auch die Feuerwache Kaltenkirchen blieb von dem Unwetter nicht verschont. Hier stand die komplette Fahrzeughalle etwa 10 bis 20 cm unter Wasser. Der Keller der Wache war ebenfalls betroffen, auch hierhin fanden die Wassermassen ihren Weg.
Eine dramatische Meldung ging um 16:24 Uhr bei der Rettungsleitstelle über Notruf ein. Dort wurde gemeldet, dass in der Alvesloher Straße ein Fahrzeug in den Wassermassen versunken sei und sich noch eine Person im Fahrzeug befindet. Als die Einsatzkräfte der Feuerwehr gegenüber vom Krankenhaus an der Einsatzstelle eintrafen, konnte zwar ein Fahrzeug in einer etwa 50 cm tiefen „Pfütze“ ausgemacht werden, eine Person befand sich aber glücklicherweise nicht mehr Fahrzeug. Der PKW wurde zu einer nicht so tief überschwemmten Bushaltestelle geschoben.
Um 17:10 erhielt die Feuerwehr Kaltenkirchen die Meldung über ein Feuer in einem Gebäude in der Schützenstraße. Dort brannte völlig unabhängig vom Unwetter ein Bekleidungsgeschäft. Zur Brandbekämpfung wurden dann die Kaltenkirchner Einsatzkräfte von den Unwetter-Einsatzstellen abgezogen und zum Brandeinsatz verlegt. Das Feuer konnte schließlich relativ schnell durch die Feuerwehren Kaltenkirchen und Oersdorf gelöscht werden, so dass die Wiederaufnahme der Lenzeinsätze zeitnah erfolgte.
Gesamteinsatzleiter und stellvertretende Wehrführer Volker Mohr lobte nach den Einsätzen die Kaltenkirchner Bevölkerung. „Viele Bürger haben Eigeninitiative ergriffen. Sie haben ihre Keller selber trocken gelegt und die Feuerwehr wieder abbestellt.“ Insgesamt wurden die Einsätze reibungslos abgearbeitet, erklärte der stellvertretende Wehrführer weiter. Ebenfalls gab Mohr den Dank von Bürgermeister Stefan Sünwoldt an die Kameradinnen und Kameraden weiter. Der Bürgermeister bedankte sich am Donnerstag für die geleistete Arbeit der Feuerwehr.
Verfasser: Dominik Mohr
Datum der Veröffentlichung: 25.08.2007