Jedes Jahr findet am 16. Oktober der „World Restart a Heart Day“ statt. Dieser Tag hat zum Ziel, das Bewusstsein für die Bedeutung einer Laienreanimation zu stärken und so viele Menschen wie möglich in Wiederbelebungsmaßnahmen zu schulen.
Das diesjährige Motto des „World Restart a Heart Day“ lautet: „Two hands can safe a life“ (zu Deutsch: „Zwei Hände können ein Leben retten“)
Doch warum braucht es so einen Tag überhaupt?
- In Deutschland sterben mindestens 70.000 Menschen pro Jahr an einem Herz-Kreislaufstillstand. Die Überlebensrate beträgt derzeit nur ca. 10 %.
- Die Überlebenschancen würden sich verdreifachen, wenn Umstehende mit der Wiederbelebung (Reanimation) beginnen würden. Dadurch ließen sich jedes Jahr mindestens 10.000 Leben in Deutschland retten.
- Bereits 3-5 Minuten nach dem Herz-Kreislaufstillstand entwickeln sich irreversible Hirnschäden. Bis der Rettungsdienst eintrifft, vergehen allerdings im Durchschnitt 10 Minuten. Diese Zeit kann und muss durch Laienreanimation überbrückt werden. Durch Apps wie „Saving Life“ können auch Sie dabei unterstützen.
- In über 60 % der Fälle wird der Herz-Kreislaufstillstand beobachtet. Häufigster Ort des Geschehens ist das häusliche Umfeld.
- Die Laienreanimationsquote liegt in Deutschland derzeit bei nur 42,6 % (2021).
- Laienreanimation ist kinderleicht. Alles was man zur Hilfeleistung braucht sind zwei Hände. Sie können nur eins falsch machen – nichts tun.
- Für die Laienreanimation gilt „Prüfen-Rufen-Drücken“. Zuerst ist zu prüfen, ob der Betroffene normal atmet und ansprechbar ist, andernfalls erfolgt der Notruf (112). Danach sollte sofort mit der Herzdruckmassage begonnen und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ohne Unterbrechung fortgesetzt werden.
Bei einer Reanimation einer erwachsenen Person sollte auf der Mitte des unbekleideten Brustkorbes, etwa sechs Zentimeter tief, mit einer Frequenz von 100-120 Mal die Minute gedrückt werden. Eine zusätzliche Mund-zu-Mund Beatmung kann erfolgen, muss aber nicht.
- In Schleswig-Holstein und Hamburg unterstützt Sie nach Absetzen des Notrufes ein:e Leitstellendisponent:in bei der Reanimation, leitet Sie bei Bedarf an und bleibt bis zum Eintreffen der Rettungskräfte am Telefon.
- Die Defibrillation kann in 25 % der Fälle hilfreich sein, allerdings sollte die Herzdruckmassage niemals unterbrochen werden, um nach einem Defibrillator zu suchen. Nur wenn mehrere Personen anwesend sind und die Herzdruckmassage ununterbrochen fortgesetzt werden kann, soll eine weitere Person den nächsten AED (Automatisierter externer Defibrillator) holen.
Ein Herzstillstand kann jeden treffen, doch bislang kann nicht jeder helfen
Sind Sie sich wirklich sicher, wie Sie eine Reanimation durchführen müssen?
Nein? Das muss nicht so bleiben. Wenden Sie sich an die nächste Hilfsorganisation oder suchen Sie einfach nach den nächsten Erste-Hilfe-Kursen in Ihrer Nähe. Grundsätzlich ist es ratsam, etwa alle zwei Jahre einen Kurs zu wiederholen.