Feuerwache Kaltenkirchen | Süderstaße 4 | 24568 Kaltenkirchen

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110 Jahre Feuerwehr Kaltenkirchen

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kaltenkirchen wurde am 9. November 1888 von 33 Bürgern Kaltenkirchens gegründet. Sie ist der Nachfolger einer Zwangswehr und hat sich zur Aufgabe gemacht, uneigennützig zum Wohle der Mitbürger, anderen Menschen zu helfen.

Damals waren dieses vorwiegend Brände. Heute sind nur noch 40 Prozent aller Einsätze Brände. Der weitaus größere Teil der Einsätze fallen in den Bereich der Technischen Hilfeleistung. Diese Entwicklung hat sich gerade in den letzten 25 Jahren stark bemerkbar gemacht. Hierzu haben sicherlich auch die Verleihung der Stadtrechte und die damit zusammenhängende Entwicklung der Gemeinde ihren Teil beigetragen. Zudem sind die Einsatzzahlen seitdem deutlich gestiegen. Hatte die Wehr 1958 noch 4 Einsätze, so waren es 1973 bereits 61 Einsätze. Im Jahr 1997 rückten die Kameraden der Wehr zu 183 Einsätzen aus. Die höchste Zahl hatten wir im Jahr 1996 mit 207 Einsätzen zu verzeichnen.

Fragt man in der Bevölkerung nach der Arbeit der Feuerwehr, so wird man mit Sicherheit an die größten Brände im Ort erinnert werden. Hierzu gehörten in den letzten 25 Jahren die Großfeuer bei der Firma Ford Möller, der Firma Holz-Sierk, bei Bauer Kleensang, bei Bauer Wagner, der Gläserkate, sowie im letzten Jahr in der Lakwegschule und in der Wäscherei Mohr.

Für viele unvergessen bleibt sicherlich auch die Schneekatastrophe im Winter 1978/79. Hier bewährte sich zum ersten Mal der damals neu beschaffte Rüstwagen (RW 2), der zusammen mit einem Bergepanzer der Bundeswehr die ärztliche Versorgung für Kaltenkirchen und deren Umgebung sicherstellte. So wurden Kranke und Ärzte sicher durch das Schneechaos des Kreisgebietes geleitet.

Neben vielen anderen Einsätzen hatte der Rüstwagen dann im September 1994 bei dem AKN-Unglück in Bad Bramstedt, bei dem 6 Menschen starben und 80 verletzt wurden, seine größte Bewährungsprobe. Hier zeigte es sich, wie wichtig die technische Ausrüstung für die Feuerwehr ist.

So werden sich viele auch noch daran erinnern, daß 1974 das Feuerwehrgerätehaus fertiggestellt werden konnte. Auch im Bereich der technischen Ausrüstung wurde viel für die schnell wachsende Stadt getan. Es wurde damals ein Fahrzeugbeschaffungsplan aufgestellt, wonach die Stadt folgende Fahrzeuge für die Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung beschaffte: 1978 (20 Jahre) Rüstwagen (RW2), 1980 (18 Jahre) Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25), 1982 (16 Jahre) Drehleiter (DLK 23-12), 1984 (14 Jahre) Löschgruppenfahrzeug (LF 16), 1988 (10 Jahre) Einsatzleitwagen (ELW 1), 1994 (4 Jahre) Gerätewagen Gefahrgut (GWG 1) und 1996 (2 Jahre) Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12). Nach 20 Jahren sollten dann die Fahrzeuge durch neue ersetzt werden.

Mitte der siebziger Jahre wurde zusätzlich die 1. TEL (Technische Einsatzleitung) des Kreises Segeberg in Kaltenkirchen stationiert.

Die 1977 gegründete Jugendfeuerwehr spielt mittlerweile eine sehr große Rolle in der Wehr, da aus ihr kontinuierlich leistungsstarker Feuerwehrnachwuchs in die aktive Wehr übertritt. Begann man 1977 mit 18 Jungen, so gehören Ihr heute 25 Mädchen und Jungen zwischen 12 und 18 Jahren an. Neben allgemeiner Jugendarbeit und Fahrten, wird in Ihr auch die Grundausbildung im Feuerlöschwesen gelehrt.

Zusätzlich zum Nachwuchs aus der Jugendabteilung wurden in den vergangenen Jahren aber auch Männer und Frauen aus allen Berufsschichten in die Wehr aufgenommen, so daß wir heute einen Mitgliederstand von 95 aktiven Kameraden haben. Vor 30 Jahren waren es 53 Aktive. Weiterhin gehören der Wehr 19 Ehrenmitglieder an.

Der Bereich der fördernden Mitglieder, hier kann jeder Bürger/in und jede Firma einen Aufnahmeantrag stellen, hielt mit dem schnell wachsenden Kaltenkirchen nicht stand. So konnten in den letzten 30 Jahren nur etwa 200 neue Mitglieder hinzugewonnen werden, obwohl die Zahl der Einwohner um ca. 10.000 zunahm. Einnahmen hieraus werden ausschließlich für die Kameradschaftspflege verwendet.

So sei hier dann auch erwähnt, daß die Feuerwehr Kaltenkirchen seit 1964 eine feste Beziehung mit der Freiwilligen Feuerwehr aus Hellevad/Dänemark (Gemeinde Rødekro) pflegt. Gemeinsam werden Veranstaltungen besucht, es wird gemeinsam geübt und natürlich auch gefeiert.