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Großfeuer in Henstedt-Ulzburger Reifenfabrik

07. NOVEMBER 2003

Einsatzprotokoll

Am 7. November 2003 um 02:38 Uhr wurde die Feuerwehr Kaltenkirchen mit der folgenden Meldung alarmiert:
Feu2.Al, HenUlz Ulzburg, Immenhacken, Firma Ellerbrock

Nachalarmierung um 13:07 Uhr (zum Ablösen der Einsatzkräfte):
Feu2.Al, HenUlz Ulzburg, Immenhacken, Firma Ellerbrock

Folgende Einsatzkräfte waren im Einsatz:
80/11, 80/19, 80/24, 80/32, 80/44/1, 80/45, 80/52, Kater 2/01, Kater 75, FF Henstedt-Ulzburg, div. Feuerwehren, Rettungsdienst, Polizei

Eckdaten des Einsatzes:
02:18 Vollalarm für die FF Götzberg, FF Henstedt, FF Ulzburg
02:38 Vollalarm für die FF Kaltenkirchen
13:07 Vollalarm für die FF Kaltenkirchen (zum Ablösen der Einsatzkräfte)
23:45 Einsatzende für die Feuerwehr Kaltenkirchen

Einsatz Nr.: 134
Anzahl Einsatzkräfte: 47 (FF Kaltenkirchen)
Einsatzleiter: Stefan Plaß (FF Henstedt-Ulzburg)

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Presseberichte

Reifenfabrik brannte völlig aus

Henstedt-Ulzburg: Zwei Verletzte, Schaden im zweistelligen Millionenbereich. Rätsel um Brandursache. 125 Mitarbeiter bangen um ihre Arbeitsplätze

Um 2.18 Uhr schrillten die Sirenen – Flammeninferno in der Reifenfabrik Ellerbrock im Industriegebiet von Henstedt-Ulzburg. Das Feuer schlug hoch in den Nachthimmel, eine schwarze Rauchsäule war über Kilometer hinweg zu sehen. 250 Feuerwehrleute waren im Einsatz, die Löscharbeiten dauern voraussichtlich bis Sonntag an. Die Produktionshalle des Unternehmens brannte bis auf die Grundmauern ab. Der Schaden liegt im zweistelligen Millionenbereich. Ein Mitarbeiter und ein Feuerwehrmann wurden leicht verletzt. Bis die Kriminalpolizei die Brandursache ermitteln kann, werden noch Tage vergehen.

Die Straße Immenhacken in Henstedt-Ulzburg: Hier sitzt die Firma Ellerbrock, Marktführer im Bereich der Reifen-Runderneuerung. Die 125 Beschäftigten arbeiten in drei Schichten rund um die Uhr, in dieser Nacht sind 25 Leute in der riesigen Produktionshalle. Plötzlich schlagen zwischen Verpackungsmaterial und Gummistreifen Flammen hervor. Ein Arbeiter schlägt Alarm. Sofort springt die Sprinkleranlage an, die Alarmsirenen ertönen. Die Mitarbeiter können sich ins Freie retten, lediglich ein Mitarbeiter erleidet eine leichte Rauchverletzung. Um 2.23 Uhr ist die Feuerwehr vor Ort. Doch da brennt die 6000 Quadratmeter große Halle schon lichterloh. Ein Flammenmeer von 100 mal 50 Metern. Die Feuerwehrmänner legen schweren Atemschutz an.

Ständig rücken weitere Rettungskräfte mehrerer freiwilliger Feuerwehren an. Schließlich bekämpfen 250 Männer den Brand. Längst wird mit Schaum statt Wasser gelöscht. “Nur so wird man mit brennendem Gummi fertig”, sagt ein Sprecher der Feuerwehr.

Mehr als 10.000 Liter Schaummittel verwenden die Rettungskräfte. Und die Halle brennt noch immer. “Aus dem Metalldach schlagen die Flammen, ein Schornstein glüht tiefrot. Innen brennen sogar Metallregale”, sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Stefan Plaß (29) von der Wache Henstedt-Ulzburg. “In der Halle ist es rund 1000 Grad heiß. Da kann niemand rein.”

Der ABC-Trupp rückt an, um den tiefschwarzen Qualm nach seinem Giftgehalt zu messen. Doch die Experten geben Entwarnung. “Der Qualm ist nur in unmittelbarer Nähe des Brandorts giftig”, so Stefan Plaß. Trotzdem werden die Anwohner über das Radio aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Auch durch die Löschmittel besteht keine Gefahr für die Umwelt. Sie werden in einem Rückhaltebecken aufgefangen und wieder verwendet. “Außerdem ist der Boden hier sehr gut versiegelt”, sagt Stefan Plaß. Aus Sicherheitsgründen dürfen die Angestellten der umliegenden Firmen nicht an ihre Arbeitsplätze.

Verzweiflung herrscht nach dem Brand in der Geschäftsleitung der Firma Ellerbrock. “Das ist ein Desaster für uns. Wir werden auf Monate hinaus nicht produzieren können”, sagt Marketingleiter Dirk Rohmann (43). Bereits am Nachmittag treffen die Geschäftspartner vom italienischen Mutterkonzern Marangoni in Henstedt-Ulzburg ein. “Gemeinsam besprechen wir am Wochenende, wie wir nun vorgehen. Am Montag teilen wir auf einer Betriebsversammlung mit, wie es mit Ellerbrock weitergehen soll”, sagt Dirk Rohmann. Die gesamte Belegschaft fürchtet um ihre Arbeitsplätze. Völlig unklar ist die Brandursache. “Um sie zu ermitteln, müssen unsere Sachverständigen erst einmal an den Brandherd gelangen”, sagt Polizeisprecherin Bianca Kohnke (29) aus Bad Segeberg. Doch dafür sind die Temperaturen am Unglücksort noch zu hoch.

Quelle: Hamburger Abendblatt Online, Norderstedter Zeitung
Link:
http://www.abendblatt.de/daten/2003/11/08/227789.html
erschienen am 8. November 2003

Feuerwehr hält Brandwache bei Ellerbrock

Henstedt-Ulzburg – Der Großbrand bei der Reifenfabrik Ellerbrock in Henstedt-Ulzburg (die NZ berichtete) ist nach knapp 40 Stunden gelöscht worden. Bis Sonnabendabend war die Feuerwehr im Dauereinsatz, um auch die letzten Glutnester zu ersticken. Die Ursache für das Feuer, bei dem ein Schaden von mehr als zehn Millionen Euro entstanden ist, ist noch unklar.

Nach Abschluss der Löscharbeiten beginnen die Brandexperten mit ihren Ermittlungen. Der Brandort wurde beschlagnahmt und erste Beweismittel sichergestellt, sagte ein Polizeisprecher gestern gegenüber der NZ. Ergebnisse werden noch in dieser Woche erwartet.

Zurzeit sind Kameraden der Henstedt-Ulzburger Feuerwehr noch als Brandwachen im Einsatz. Wann die Produktion in der Reifenfabrik wieder aufgenommen werden kann, ist nach Angaben des Gechäftsführers noch unklar. Heute findet bei Ellerbrock eine Betriebsversammlung statt. Dann sollen die Mitarbeiter darüber aufgeklärt werden, wie es weiter geht.

Quelle: Hamburger Abendblatt Online, Norderstedter Zeitung
Link:
http://www.abendblatt.de/daten/2003/11/10/227987.html
erschienen am 10. November 2003